Leben ist Entwicklung
Jedes Lebensalter hat so seine Stärken.
Als Kind bin ich immer im Hier und Jetzt, vertrauensvoll und offen.
Als Jugendliche entdecke ich mich selbst, grenze mich ab und fühle mich zugehörig.
Als junge Erwachsene lerne ich die Liebe kennen: Liebe zum Partner, Liebe zum Kind. Sexual- und Bindungshormone steuern mein Verhalten. Ich denke und fühle wie eine Frau, immer im Auf und Ab des monatlichen Zyklus. Dieser täglich anders gemixte Hormoncoctail bestimmt mein Leben bis zur Menopause, die das Leben als reife Erwachsene einläutet.
Was geschieht jetzt? Was bisher bei mir hormonell unterdrückt war, mein männlicher Anteil (Testosterone) wird besser sichtbar: plötzlich kann ich mich in fremden Umgebungen besser orientieren, ich werde insgesamt mutiger, ergreife öfter die Initiative. Ich integriere nun Tatkraft, Zielstrebigkeit, und Sachlichkeit in die Fähigkeiten, die ich in den früheren Lebensphasen unter Einfluss von Östrogen und Gestagen entwickelt habe.* Ist es nicht wunderbar, nun nicht nur über die weiblichen Persönlichkeitsanteile zu verfügen, sondern das ganze Menschsein auszuloten?!
Noch nie fühlte ich mich so in mir selbst ruhend und ausgewogen wie jetzt. Die Fülle meiner Erfahrungen, alles, was ich gelernt habe steht mir zur Verfügung und ich kann es überlegt und mithilfe einer gereiften Intuition einsetzen. Das befreit mich dazu, wirklich offen zu sein für Neues. Ich bin noch nicht am Ende meiner Entwicklung! Ich fühle mich wie ein Baum, dessen Wurzeln in die Tiefe gewachsen sind.
Ist es nicht seltsam, dass ausgerechnet Menschen über 50 in der heutigen Wirtschaft nicht mehr gefragt sind?
Wo stehst du gerade in deiner Entwicklung? Was fehlt dir noch? Was willst du noch lernen?
*Übrigens ist eine entsprechende Entwicklung auch bei Männern zu beobachten. Die hormonelle Umstellung setzt nur etwa 10 Jahre später ein als bei Frauen. Sie werden "weiblicher".
Buchtipp:
"Jeder Mensch lebt in seinem Universum, in dem er vierundzwanzig Stunden am Tag ununterbrochen Recht hat."
Diese Einsicht illustriert die Autorin in ihrem Roman auf wunderbar spannende und humorvolle Weise. Aus der Perspektive der einzelnen Bewohner eines abgelegenen ostdeutschen Dorfes, in dem demnächst Windkraftanlagen errichtet werden sollen, wird deutlich, wie sich die Universen unterscheiden, welche Missverständnisse unentdeckt ganze Lebensläufe durchziehen und welche tragischen Auswirkungen das haben kann.
Eine klare Lese-Empfehlung! Unterhaltsamer kann Selbsterkenntnis nicht sein.
Juli Zeh: Unterleuten.
- Verlag: Luchterhand Literaturverlag (8. März 2016)
- ISBN-10: 3630874878
- ISBN-13: 978-3630874876
Was ist dir wirklich wichtig im Leben?
Wenn du nicht mehr weißt, wofür du jeden Morgen aufstehst, nimm dir eine halbe Stunde Zeit und werde dir deiner Werte bewusst: Was treibt dich an? Was motiviert dich? Wenn du auf alles verzichten müsstest, was würdest du als allerletztes preisgeben?
70 Werte, die in unserer Gesellschaft eine Rolle spielen und von denen einige bestimmt auch dir am Herzen liegen, habe ich für dich zusammengestellt. Du kannst sie downloaden, ausdrucken und ausschneiden. Und dann geht es ans große Sortieren: Finde deine Top 5 unter den Werten! Vielleicht willst du kreativ tätig werden, und dir deine Top 5 als Motivationsposter ausgestalten? Damit du es täglich vor Augen hast, was dich motiviert, das Beste aus deinem Leben zu machen.
Neulich fand ich einen Schnuller am Wegrand. Welches Kind ihn wohl vermisst? Ich erinnere mich noch gut an unsere Kinder als sie klein waren: ihre Schnuller waren ihnen wirklich wichtig. Nicht, dass sie sie den ganzen Tag über im Mund gehabt hätten. Aber in für sie herausfordernden Situationen musste er mit dabei sein. Bei den ersten wackeligen Schritten auf den eigenen Beinen half es ungeheuer, in jeder Hand einen Schnuller zu halten. Ganz intuitiv suchen Kinder sich einen Anker, der mit positiven Gefühlen "aufgeladen" ist und der dabei hilft, herausfordernde Situationen zu meistern.
Auch Schulkinder nehmen manchmal noch gern ein Stofftier mit in die Schule, wenn es eine Klausur zu schreiben gilt, als Maskottchen. Wärend der Prüfung hilft ein Blick auf das geliebte Spielzeug, um wieder ruhig zu werden und Selbstvertrauen zu tanken.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass es auch Erwachsenen hilft, wenn sie beim Lernen und während der Prüfung einen Kaugummi der gleichen Geschmacksrichtung kauen. Da die Kaubewegung sowie der Geschmack mit den Lerninhalten unbewusst verbunden sind, hilft es dabei, sich an das Gelernte zu erinnern. Außerdem ist Kaugummi-Kauen für die meisten Menschen mit positiven Emotionen und Erinnerungen verknüpft, und was mit positiven Emotionen gelernt wird, bleibt besonders gut im Gedächtnis.
Bei welcher Herausforderung kannst du eine Unterstützung brauchen? Welchen Anker kannst du dir setzen? Es eignet sich jeder Gegenstand, der für dich mit den Gefühlen und Ressourcen verbunden ist, die du in der Situation brauchen wirst. Du kannst dir auch in Selbsthypnose (oder Hypnose ) einen Anker setzen (lassen), der mit einer Farbe oder einer Berührung verbunden ist. So bist du unabhängig von Gegenständen und hast deinen "Schnuller" stets in dir dabei. Das ist weder kindisch noch schwach - du nutzt damit deine Ressourcen optimal!
Terror, was er mit uns macht, und wie wir damit umgehen
Wie immer, wenn solche schrecklichen Nachrichten auf allen Kanälen kolportiert werden, regagiere ich zunächst mit einer gewissen Problemtrance: ich sammle Informationen, sehe fern, checke die sozialen Medien, überlege, ob jemand aus meinem Bekanntenkreis betroffen sein könnte. Meine Gedanken kreisen um das Geschehene. Die Reaktionen von Politikern und Journalisten schüren Angst. Und genau das bezweckt der Terrorismus.
Ich will anders reagieren. Dabei werde ich weiter alle verfügbaren Informationen aufnehmen, aber ich werde mein Augenmerk darauf legen, was mich besonnen und dankbar reagieren lässt:
Ist es nicht großartig, dass in solchen Situationen sofort Hilfskräfte unterwegs sind? Dass Polizei, Rettung, die öffentliche Verwaltung sofort reagieren und Menschen in Sicherheit bringen? Ist es nicht auch gut, dass uns in sochen Situationen bewusst wird, was unsere Gesellschaft zusammen hält? Was uns wirklich wichtig ist.
Ist es nicht wunderbar, dass wir alle gemeinsam mitfühlen?
Angst - nein, ich brauche keine Angst zu haben. Ich bin in Sicherheit. Jetzt gerade. Ich lebe, ich atme, ich kann beten. Und wenn ich realistisch bin: es ist viel wahrscheinlicher an den Folgen z.B. des Passivrauchens zu sterben als an den Folgen eines Terroranschlags. Mich bedrohen ganz andere Dinge als Terror: Bewegungsmangel, der Klimawandel, die Folgen der weltweiten Ungerechtigkeit, Luftverschmutzung, hoher Blutdruck, ... Wenn ich all das ohne ständige Angst bewältige, dann kann ich auch der Angst vor dem Terror widerstehen.
Ich bin wieder aus der Problemtrance erwacht. "3, 2, 1 Hellwach und klar, bereit im wirklichen Leben meine Frau zu stehen:"
Dankbarkeit - ein Schlüssel zum Glück. Und man kann doch immer für etwas dankbar sein!
Das sagt sich leicht, wenn alles glatt läuft, wenn die Kollegen nett sind, wenn man sich geliebt fühlt und die Sonne scheint.
Im Augenblick erlebe ich meine Welt eher anders: es weht ein kalter Wind. Wo ich mir Unterstützung wünsche, bleibt sie aus, und Anerkennung erlebe ich zwar, aber nicht so, wie ich mir das wünsche. Ich nehme wahr: auch unter Christen ist jedem das Hemd näher als die Jacke. Ich bin enttäuscht.
Wie kann ich dann wieder zur Dankbarkeit finden?
Ich entscheide mich: ich bin nicht dankbar für dieses oder jenes. (Und wenn es nicht mehr da ist, fehlt mir der Grund zur Dankbarkeit). Ich will vielmehr dankbar sein als Grundhaltung. Dankbar in allen Dingen sein, wie es schon die Bibel sagt. Dankbar annehmen, was ist. Und gespannt darauf warten, wie es sich noch als Segen erweisen wird.
Denn im Rückblick zeigt sich ja: was mir damals in der aktuellen Situation als Schwierigkeit erschien, hat mir Stärke, kreative Lösungsfindung, Durchhaltevermögen abverlangt. So bin ich auf lange Sicht dadurch gewachsen, so ist mir diese Schwierigkeit zum Segen geworden.
Coaching-Fragen für dich:
Wenn du in einer schwierigen Situation steckst: stell dir vor, du erzählst dermaleinst deinen Enkelkindern von dieser Zeit deines Lebens. Was wirst du ihnen da erzählen können? Was können sie von dir lernen? Wofür wirst du dann selbst, rückblickend, dankbar sein?
Schön war's. Urlaub im Sommer, wenn zu Hause noch Winter ist.
Urlaub, das bedeutet für mich:
- Abstand gewinnen zu dem, was mich im Alltag in Anspruch nimmt
- durchatmen, zweckfrei einfach in den Tag leben
- den Blick auf die kleinen Dinge richten.
Dieser kleine Marienkäfer fiel mir ins Auge und war es mir wert, Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit zu werden. Und das, obwohl es dort, wo ich ihn entdeckte, auch einen atemberaubenden Ausblick zu bestaunen gab.
Wie er seine Welt wohl erlebt? Was bewegt ihn, hier entlang zu krabbeln und nicht einen halben Meter weiter? Wie lange lebt so ein Käfer eigentlich? Wie nimmt er mich wahr? Existiere ich in seiner Welt überhaupt? Hat er ein Zuhause? Entwickelt er Zuneigung zu anderen Käfern? Ist es ein Männchen oder ein Weibchen, und weiss er/sie das? Wie groß ist der Radius seines Lebens?
Weil ich mich für den kleinen Käfer interessiere, weil ich, so gut es mir möglich ist, seine Perspektive einnehme, wird er mir wertvoll, ja, ich empfinde Liebe für ihn. Und ich liebe und wertschätze auch mich selbst ganz neu: meine Fähigkeit, ihn wahrzunehmen und zu lieben. Meine menschliche Fähigkeit, meine Aufmerksamkeit auf ihn zu fokussieren, und meine Fähigkeit, von ihm wieder ab zu sehen, und mich dem großartigen Panorama der großen Landschaft zu widmen, in der er lebt.
Diese Fähigkeit, mich in Details und auch in das Große Ganze hinein zu begeben, sie will ich mitnehmen in meinen Alltag. Danke, Marienkäfer. Geh behütet deines Weges.
Coaching-Fragen für dich:
Wobei solltest du heute ins Detail gehen? Was braucht den Blick aus der Vogelperspektive?
Was entdeckst du, wenn du die Perspektive eines anderen Menschen einnimmst?
Dagmar Gollatz
Behandlungsraum:
Schnirchgasse 4/3
1030 Wien
Tel: (+43) 681 20 22 9669
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